„Wohin Gott mit uns segelt“ 2016

„Wohin Gott mit uns segelt…“

Das war unser Motto für unseren ersten Pfadrangertörn. Wir, das sind 16 Pfadranger der Stämme aus Albershausen und Kirchheim, 1 Smutje (Claudia) und wir Leiter, Blacky und Kiwi. Wir hatten dieses Morto so gewählt, weil wir uns Gott ganz hingeben wollten, uns treiben und von ihm führen lassen wollten. Und schon zu Beginn unserer Reise, bei der wir noch gar nicht auf dem Schiff waren, wurden wir auf die Probe gestellt und durften gleich Bewahrung erfahren. Mein Bus wollte nicht anspringen. Erst nach 1 Stunde mit mehreren Versuchen des Kurzschliessens ging es dann endlich los. Ich muss euch ehrlich sagen: Begeistert war ich von dem Start nicht, fehlte uns doch für die Fahrt eine Stunde und wir wollten pünktlich ankommen. Doch als wir auf der A8 den großen Unfall sahen, der kurz vorher passiert sein musste, bei dem 2 von 3 Spuren gesperrt waren, viel Polizei, Feuerwehr und Krankenwägen herumstanden, da wusste ich wieso wir erst mit einer Stunde Verspätung losfahren durften. Gott ist einfach gut, auch wenn wir es vielleicht nicht gleich erkennen.

Der Rest des Törns war phantastisch! Von Thally und Alex, unseren Skippern, wurden wir herzlich begrüßt, wir verluden all unsere mitgebrachten Seesäcke, Taschen, Proviant, usw….. an Bord. Kurz noch die Autos weggeparkt, und dann steuerte unser Skipper uns auch schon aus dem kleinen Hafen von Enkhuizen gen Norden heraus.
Wir starteten unsere ersten Minuten an Bord ganz rangerlike mit dem Hissen der RR-Fahne und dem Lied „Gemeinsam“.

Die Ranger-Crew hatten wir in 2 Teams aufgeteilt. Ein Team, welches vormittags segelte und nachmittags in der Kombüse war, das Zweite genau umgekehrt. Wir versorgten uns an Bord selber und hatten 3 Hauptmahlzeiten: Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Mittags, während des Segelns, waren immer Suppen eingeplant (Fragt doch mal unsere Teilnehmer, wieso…. 🙂 ), abends speisten wir dann feudal. Zwischendurch gab es immer wieder mal Obst oder kleine Snacks und Kuchen.

Sowohl zum Frühstück, wie auch zum Abendessen gab es jeweils einen Input, auf den sich die Ranger vorbereitet hatten und der ausgelost wurde. Es waren tolle Geschichten, Erlebnisse, aber auch Gleichnisse aus dem Leben der Teilnehmer dabei. Wir hatten jeweils danach eine tolle Zeit mit Gespräch und Gebet.

Unsere Route war nicht festgelegt. Wir hielten es wie unser Motto „Wohin Gott mit uns segelt….“ Gott sei Dank verstand Alex, unser Skipper, Gottes „Winde“ zu deuten und so können wir heute auf eine wirklich eindrucksvolle Reiseroute zurückblicken. Ja, manchmal reicht das eigene „Hören“ eben nicht aus.

Wir segelten von Enkhuizen über Stavoren (hier verbrachten wir unsere erste Nacht im Hafen) und am nächsten Tag durch die Schleuse am Kornwerdersand in die Nordsee. Wir waren voller Tatendrang und hatten uns für heute die Insel Terschelling als Ziel gesetzt. Leider haben wir die „Verkehrszeichen“ auf See falsch gedeutet. Wir haben die Wellenkräuselung auf dem Wasser übersehen, die uns Untiefen anzeigte. Dies hatte zur Folge, dass es unter unserem Schiff plötzlich knirschte, sich ein Seitenschwert anhob und wir auf eine Sandbank aufliefen und feststeckten. Es ging weder vor, noch zurück. Zudem hatten wir auch noch abfließendes Wasser, die Ebbe setzte ein, was bedeutete, dass wir für längere Zeit festsaßen. Das tat unserer Laune aber keinen Abbruch.

Wir vertrieben uns die Zeit damit, uns von Bord ins Wasser zu begeben (11°C) und auf die nahe Sandbank zu schwimmen oder zu waten. Immer mehr ging das Wasser zurück. Wir sammelten Muscheln und Treibgut, fanden Krebse und genossen den Blick auf unsere Sperwer mal aus einer anderen Perspektive. Mit Einsetzen der Flut am Abend waren wir alle wieder an Bord. Nach Terschelling reichte es uns leider an diesem Tag nicht mehr und somit war unser nächster Hafen Harlingen. Von dort aus starteten wir am kommenden Tag einen neuen Versuch Richtung Terschelling, wo wir am Nachmittag im Hafen anlegen konnten. Da Terschelling eine unheimlich schöne Fauna und Flora hat und auch sonst sehr reizvoll ist beschlossen wir, auf jeden Fall 2 Nächte dort zu bleiben.

Wir durchstreiften die herrliche Heidelandschaft, sammelten Cranberries, erklommen hohe Dünen, liefen am Strand der tosenden Nordsee entlang, fanden eine Flaschenpost (auf die wir auch gleich mit einer Karte von der Insel antworteten) und genossen shoppend den Gang durch die netten kleinen Gassen in den hübschen Örtchen.
Terschelling hat uns durch die Schönheit in ihren Bann gezogen. Zu gerne wären wir noch länger dort geblieben….

Jedoch schon früh am Donnerstag Morgen nutzten wir die Flut und verließen Terschelling Richtung Festland. Unterwegs fragten wir Alex nach der günstigsten Strömung, um eine Flaschenpost weit schwimmen zu lassen und schickten sie mit einem Brief und vielen guten Wünschen von Bord. Die kommenden 2 Nächte verbrachten wir wieder in Hafennähe. Die kleinen Fischerhäfen an der Küste waren allesamt schnuckelig und sehenswert. Wir genossen das Segeln in vollen Zügen. Mittlerweile waren wir ein Team geworden, nicht nur dem Namen nach. Wir wussten, wann wir welche Segel setzen mussten und wie wir das zu tun hatten. Auf der Rückfahrt Richtung Enkhuizen war sogar so wenig Wind, dass Alex uns seine Sperwer anvertraute, und uns and Ruder ließ. Wir genossen diesen Vertrauensbeweis und wechselten uns während der Fahrt auch immer ab. Am Samstag gegen 15 Uhr war es dann soweit. Im Hafen von Enkhuizen holten wir unsere RR-Fahne ein, und verabschiedeten uns von Thally und Alex.

Es war eine tolle Zeit an Bord der Sperwer. Es war genial zu sehen, wie aus den verschiedenen Pfadranger der Stämme 47 und 441 EIN TEAM wurde, wie sie sich untereinander halfen, füreinander beteten, Spaß und auch eine gute Gemeinschaft miteinander hatten. Für uns alle steht fest: Das wollen wir 2018 wiederholen. Und wir werden sehen, wohin Gott dann mit uns segelt…